SG Mossautal

Bericht OHZ (hwe):

Der Gordische Knoten bleibt - Kreisfußballwart Horst Neff in der Zwickmühle: Was die Vereine wollen, erlaubt der hessische Verband nicht

Voll war's am Montag im Vereinsheim der TSG Zell, als Kreisfußballwart Horst Neff die aus aktuellem Anlass kurzfristig anberaumte Sitzung der Vereinsvertreter der Odenwälder Fußballklubs eröffnete. Der Grund war ein wichtiger, denn der hessische Verbandsspielausschuss hatte das von den Odenwälder B-Ligisten vereinbarte Play off-Spielsystem für die Saison 2003/2004 abgelehnt.

Um das Ergebnis vorwegzunehmen: Was die Vereinsvertreter beswchlossen haben, erlaubt der hessische Verband nicht, und was der Verband erlaubt, stößt bei den Odenwäldern auf wenig Gegenliebe.

Zum Hintergrund: Nach einer Festlegung durch den hessischen Fußballverband müssen ab der Saison 02/03 die Reservemannschaften von den Bezirksligateams aufwärts in einer Punktrunde mitspielen. Die Reserven der Odenwälder Bezirksligisten haben in der abgelaufenen Saison im Kreis Dieburg in der Kreisklasse C am Spielbetrieb teilnehmen. Vor ein paar Wochen haben sich aber die Dieburger Vereine gegen eine erneute Beteiligung der Odenwälder Clubs ausgesprochen – und damit den Fußballkreis Odenwald kalt erwischt.

Nun suchten die Vereinsvertreter nach einem neuen Spielmodus, der allen Beteiligten gerecht werden sollte, was sich jedoch als nicht so leicht darstellte. In der Vereinsvertretersitzung vom 18. Juni (wir haben berichtet) wurden Festlegungen getroffen, die nun vom Verbandsspielausschuss verworfen worden sind. Deshalb wurde eine erneutes Treffen mit den Vereinsvertretern notwendig.

In der am Montag teilweise sehr emotional geführten Versammlung wurden die verschiedensten Vorschläge eingebracht, diskutiert und auch wieder verworfen. Allerdings fanden zwei Anregungen letztlich die Zustimmung der Anwesenden, darunter einer von der SSV Brensbach, der darauf hinausgelaufen wäre, die B-Liga mit 21 Mannschaften zu spielen (beide Höchster Teams wären mit ihren Reserven außen vor geblieben), für die aber „vom Verbandsspielausschuss schnell das telefonische Aus kam“, so Kreisfußballwart Horst Neff gestern zu dieser Zeitung.

Und nach seiner Auskunft wird jetzt, mit Zustimmung des Verbandsfußballwarts Armin Keller, für die Saison 03/ 04 die Odenwälder B-Liga – wie ursprünglich vorgesehen – aufgeteilt in eine Unterzentstaffel und eine Oberzentstaffel, in denen auch die Reserven der Bezirksligisten KSV Reichelsheim, TSG Bad König, TSV Seckmauern, Türkspor Beerfelden und die der  A-Ligisten TSV Höchst, FC Höchst und VfL Michelstadt eingegliedert sind. Die Teams treten in Vor- und Rückrunde gegeneinander an. Im Unterschied zur ursprünglichen Play-Off-Version werden aber nicht nach der Hinrunde nach Tabellenstand zwei Gruppen eingeteilt, wobei nur die Vereine in der ersten Gruppe Meister und Aufsteiger ausspielen.

Die endgültige Einteilung, wer wo spielt, steht noch nicht fest, zumal auch noch interessierte Mannschaften aus der A-Liga ihre lb-Vertretungen für die B-Liga-Runde anmelden können, wie Neff mitteilte. Eine definitive Zuweisungen der Teams in die jeweiligen Gruppen erfolgt erst nach Rücksprache mit den Vereinen.

Nicht gefallen dürfte den Verantwortlichen jedoch, dass bei dieser Aufteilung nur noch maximal 22 Spiele pro Club gespielt werden (in der abgelaufenen Spielzeit waren es 32), was für einige Vereine auch entsprechend verringerte Einnahmen bedeuten wird, denn bei deutlich weniger Heimspielen sinken neben den Zuschauer-Einnahmen auch die Umsätze in den Vereinsheimen.

Auf jeden Fall kämpfen am Ende der Saison die beiden Gruppenersten in einem Endspiel um Meisterschaft und Aufstieg in die A-Liga. Und nur der Verlierer aus dieser Partie hat aber eine zweite Aufstigeschance in der Relegation mit dem A-Liga-Vertreter.

Über eine mögliche Abstiegsregelung wurde noch keine Entscheidung getroffen. Hier soll einmal abgewartet werden, wie der Verband sich zu der Gründung einer C-Liga stellt.