Haag: Platz fünf ist realistisch - Fußball: Die SG Mossautal will auch in der Spielzeit 08/09 in der Spitzengruppe der A-Liga Odenwald mitmischen

Wenige Tage vor dem Auftakt beim amtierenden Aufsteiger GSV Breitenbrunn biegt auch Fußball-A-Ligist SG Mossautal mit seiner Vorbereitung auf die Zielgerade ein.

Wie SG-Trainer Sebastian Haag berichtete, konnte er und sein Co-Trainer Karl-Heinz Wolf (ersetzte den nach Gammelsbach abgewanderten Reiner Ihrig) keine Vorbereitung im gewöhnlichen Sinne absolvieren, weil die Urlaubszeit und die beruflichen Verpflichtungen einzelner Spieler dies nicht ermöglicht hätten. So verständigte man sich bei der SG darauf, auf die Sommerpause zu verzichten und trainierte, bis auf eine kleine Unterbrechung nach Rundenschluss, durch.

Sebastian Haag, ehemaliger Spieler des damaligen Regionalligisten 1899 Hoffenheim, fiebert der neuen Herausforderung entgegen. Immerhin hatte seine Elf nach dem Aufstieg in der vergangenen Saison in der neuen Spielklasse lange vorne mitgemischt und war am siebten Spieltag sogar auf Platz eins gestürmt. Höhepunkt in dieser Phase war das 7:3 vor heimischen Publikum gegen Titelaspirant TSG Bad König. Danach musste Haag kürzer treten. Sein Knorpelschaden im Knie zwang ihn zu einer Belastungsreduzierung. Prompt verlor die Mossautaler Defensive an Stabilität. „Ich denke, es ist nur nachvollziehbar, das ein wenig die Ordnung verloren geht, wenn der Leitwolf nicht mehr mit auf dem Platz steht“. Rang sieben war schließlich das Saisonergebnis, mit dem Sebastian Haag dann auch zufrieden war. „Wir verloren lediglich gegen die Top-Teams aus Höchst und Sandbach“. Mossautal hatte sich in der Liga etabliert und geriet als Aufsteiger nie in die gefährdete Tabellenregion.

Die letzten Testspiele lassen erste Erkenntnisse zu: „Wir haben in einem kurzfristig angesetzten Spiel gegen den VfL Michelstadt mit 2:1 gewonnen, haben dort über die gesamte Distanz überzeugt. Der Mannschaft von Trainer Christian Heckmann gestattete meine Mannschaft über die gesamte Distanz nicht eine einzige klare Torchance“, so Haags Spielanalyse. „In den beiden anderen Begegnungen (3:0 gegen SG Erbach und 7:0 gegen Spvgg Kinzigtal. Anm. d. Red.) spielte jeweils eine komplett andere Mannschaft“. Sebastian Haag: „Wir haben einen sehr ausgeglichenen 19 Mann starken Kader, in dem jeder jeden ersetzen kann.“

Das 4-4-2-System beherrscht die Elf fast im Schlaf. Besonders die Abstimmung in der Vierer-Abwehrkette stimmt. Rico Dingeldein (kam aus der Oberliga-A-Jugend von Hassia Dieburg) und Jens Krämer, der schon beim TSV Aschbach in einer solchen Abwehrformation spielte, ergänzen sich in der Innenverteidigung gut. Seinen Bruder Christoph Haag hatte der Spielertrainer vom Verteidiger zum Stürmer funktioniert, was sich auszahlen sollte: „Nicht nur wegen seiner über 20 Tore ist Christoph derzeit nur schwer zu ersetzen. Er ist ein kopfballstarker Angreifer, gegen den einfach schwer zu verteidigen ist“.

Für die neue Runde hat sich der Kader bei der SGM nochmals ergänzt, wobei besonders Lars Krämer (eigener Nachwuchs) als Alternative im Sturm und Valentin Alfert, gekommen von der TSG Steinbach, ins Blickfeld rücken. Stefan Luley (TSV Günterfürst), sucht nach langer Verletzung noch den Anschluss und ist ebenso wie Philipp Bardohl (eigene Jugend) ein Spieler mit Perspektive. Darüber hinaus kann die Spielgemeinschaft auf eine Reserve bauen, die in der abgelaufenen Saison die beste zweite Mannschaft in C-Liga war und in deren Kader 21 Fußballer stehen. Viele davon mit guten Perspektiven für das A-Liga-Team.

Für Sebastian Haag sind der SV Gammelsbach und die SG Sandbach die Titelfavoriten. Auch Günterfürst und den offensivstarken Neuling TV Fränkisch-Crumbach hat er auf der Rechnung. „Platz fünf wäre aus heutiger Sicht realistisch, weil in den letzten Jahren die Aufsteiger stärker waren als die Absteiger und die Spielklasse insgesamt an Niveau gewonnen hat. Einfach Spiele gegen Mannschaften aus dem unteren Tabellendrittel gibt es nicht mehr.“

  (OHZ,nik,05.08.2008)