TV Hetzbach ab 5. Juli im Training

Bezirksliga-Aufsteiger TV Hetzbach startet in der kommende Woche mit der Vorbereitung auf die neue Saison. Trainer Christoph Karmowski hat für den übernächsten Donnerstag (5.), 19 Uhr die erste Trainingseinheit festgesetzt. Trainer und Vorstand werden dann auch die Neuzugänge vorstellen. Der TV Hetzbach startet am 5. August mit einem schwierigen Auswärtsspiel beim TV Nieder-Klingen, die beim Aufstieg ein Wort mitreden wollen, während beim Neuling der Klassenerhalt das Ziel sein sollte, so der TV Hetzbach in seiner Pressenotiz.

 

Spielgemeinschaft mit bescheidenen Zielen
SG Erbach: Aus der Not geboren – Zahlreiche Abgänge – Probleme im Jugendbereich

Erbach, die Fußballstadt im Odenwald – lange ist es her. Die meisten Fußball spielenden Kinder und Jugendliche in der Kreisstadt haben die einst bedeutende Oberliga-Elf des FC Erbach nicht kennen gelernt, geschweige denn eines ihrer Spiele im Sportpark gesehen. Daneben immer der kleinere, aber durchaus sehr aktive Verein, die Freie Sportvereinigung, die sich schon immer rührig um die Jugendarbeit kümmerte, mit der Seniorenmannschaft allerdings in der untersten Kreisklasse des Odenwaldes angesiedelt blieb.

Wer in den achtziger Jahren auch nur einmal laut über eine Spielgemeinschaft der beiden Vereine nachgedacht hätte, wäre wohl als hoffnungsloser Spinner bezeichnet worden.

Im Jahr 2001 ist die einstmals absurde Vorstellung Realität. Hinterfragt werden muss aber die Spielgemeinschaft dennoch: Ist es wirklich nur eine Bündelung der fußballerischen Kräfte, eine Vernunftehe, die sich auch aus der seit Jahren bestehenden Jugendspielgemeinschaft ableiten lässt? Oder ist nicht vielleicht blanker Überlebenskampf der ernst zu nehmendere Grund, wie es nicht in wenigen Vereinen des Kreises derzeit der Fall ist. Nur haben sich die sportlichen Verhältnisse bis Ende der zurückliegenden Spielzeit 2000/2001 leicht umgekehrt.

Der ehemalige Oberligist hat mit Mühe den Absturz ans Tabellenende der B-Liga Odenwald vermieden. Die Freien dagegen hatten in der Rückrunde alle Trümpfe selbst in der Hand, nach zwei knapp gescheiterten Aufstiegsversuchen in den Vorjahren es im dritten Anlauf zu packen. Doch Unentschieden gegen den TSV Bullau und gegen Aufsteiger TSG Zell kosteten den angestrebten Aufstiegsrelegationsplatz. So blieb lediglich der fünfte Platz, der aber nicht darüber hinwegtäuschen soll, dass die Mannschaft spielerisch zu den besten der Liga gehörte.

Was sich aber schon während der Winterpause hinter den Kulissen abspielte, muss sich im Verein ernüchternd ausgewirkt haben. Frühzeitig stand für mehrere Spieler bereits eine sportliche Neuorientierung fest. So war bereits während der Hallenfußballzeit durchgedrungen, dass Ayhan Ari, Kopf der Mannschaft und B-Liga-Torschützenkönig mit 32 Treffern, sich in Richtung Türkspor Beerfelden verabschieden wird. Auch die beiden anderen Nachwuchskräfte Gökhan Göse (Türkspor Beerfelden) und Adis Kazic (Eintracht Wald-Michelbach), die das Spiel der Freien maßgeblich mitprägten, nahmen Offerten anderer Vereine an. Hinzu kommen zum Saisonende, wie FSV-Fußballabteilungsleiter Rainer Vay mitteilt, die Abgänge von Thomas Walther, Carsten Briesemann, Chris Geyer (alle VfL Michelstadt), Jens Fischer, Coskun Türkekul und Alkan Nizamettin (alle FC Raibach). Damit verlassen sieben Stammspieler die FSV. Die Situation der beiden Vereine FC und FSV ist also zum Rundenschluss alles andere als verheißungsvoll.

Perspektiven für die Zukunft liegen damit für beide nur in einer Bündelung der fußballerischen Kräfte. Auch als Spielgemeinschaft bewerten die beide Vereine die nächste Saison eher bescheiden: „Kleinere Brötchen backen, mehr auf die Kameradschaft setzen“, so Rainer Vay. Auf die Trainer José Cardoso (FSV) und Axel Rexforth (FC) kommt keine leichte Aufgabe zu. Ein Platz um neun oder zehn hält Vay für die SG Erbach für realistisch. Nur in geringfügigem Umfang bekamen die beiden Fußballmannschaften in der Vergangenheit Auffrischung aus den Reihen des eigenen Nachwuchses. Auch die Zusammenlegung der Jugendarbeit der beiden Klubs brachte nicht die nötige Stabilität.

Qualifizierte Trainer und Betreuer fehlen seit Jahren in Erbach, dies zumindest beklagt FSV-Jugendleiter Walther Wissmann. Gerademal eine D-Jugend-Kleinfeldmannschaft hat der Verein am Ende der Saison 2000/2001 noch im Jugendspielbetrieb. Für die zweitgrößte Stadt im Odenwald ein wirkliches Dilemma, das sich in den nächsten Jahren noch stärker bemerkbar machen könnte, wenn aus der Jugend kein Nachwuchs heranwächst, die Mannschaft überaltert und der nötige Konkurrenzkampf innerhalb der Mannschaft nicht stattfindet. Was aus einem Verein wird, der keinen gut ausgebildeten Nachwuchs hervorbringt, zeigt das Beispiel SSG Steinbuch, die – wie berichtet – ihre Mannschaft nicht mehr für die B-Liga gemeldet hat. Erbacher Fußball wird es nur mit einer verstärkten Jugendarbeit zukünftig geben, denn beide Vereine haben erklärt, dass sie nicht willens und finanziell in der Lage seien, künftig in auswärtige Spieler zu investieren.

(Quellen: OHZ)

 

 

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