Abwechslungsreiche Historie des SV Hiltersklingen

-- SVH blickt auf 40 Jahre Vereinssport zurück --

HILTERSKLINGEN. Der Sportverein 1967 Hiltersklingen feierte dieser Tage sein 40-Jähriges Bestehen und konnte dabei auf eine abwechslungsreiche von Höhen und Tiefen geprägte Historie zurückblicken. Schon seit Anfang der1960er Jahre bestand in Hiltersklingen großes Interesse am Fussballsport, womit auch der Wunsch nach einem eigenen Verein entstand. Alle Jugendlichen spielten zu dieser zeit bei benachbarten Vereinen. Am Bußtag 1966 trafen sich dann erstmals ein kleines Gremium in Gasthaus "Hiltersklingener Hof", um schliesslich auch erstmals ernsthaft über eine Vereinsgründung nachzudenken. Am 15.Mai 1967 wurde der Verein dann offiziell, bestehend aus 26 Personen, gegründet. Ludwig Müller war der erste Vorsitzende. Da noch kein Spielfeld zur Verfügung stand, wurden die ersten Heimspiele in Grasellenbach ausgetragen, während in Hiltersklingen unter Mithilfe der Gemeinde schnell ein geeignetes Gelände für einen eigenen Sportplatz gefunden wurde. Die Bauarbeiten begannen 1968. Das erste Spiel des SV Hiltersklingen ging mit 1:5 beim TSV Sensbach verloren, erster Torschütze war Karl-Heinz Walther. Das erste Meisterschaftsspiel verloren die Hiltersklingener mit 1:8 gegen den SV Gammelsbach. Hier war der Torschütze Rudolf Menges. Die bis zum heutigen Zeitpunkt höchste Niederlage mussten die Kicker im August 1967 mit 0:17 beim TSV Seckmauern hinnehmen. Den ersten Punkt errang die Mannschaft im Januar 1968 beim TSV Neustadt, der erste Sieg folgte kurze Zeit später mit 3:1 in Wahlen gegen die SSG Steinbuch. 1969 konnte der SVH dann das erste Heimspiel auf dem eigenen mittlerweile bereits fertiggestellten Hartplatz austragen. Gegner war der heutige Partner der Spielgemeinschaft, der SV Mossau. Hiltersklingen verlor dieses Spiel mit 0:1. Sportlich ging es dennoch ab diesem Zeitpunkt rasant aufwärts, die Mannschaft um Spielertrainer Hans Rotsch belegte den 3.Platz in der C-Klasse Erbach. Auf Ludwig Müller folgte Günther Ihrig als Vorsitzender, der auch in den folgenden Jahrzehnten maßgeblich am Werdegang und der Weiterentwicklung des Sportvereins beteiligt sein sollte. 1974 wurde der Bau des Sportheimes beschlossen, die Grundsteinlegung erfolgte zwei Jahre später, fertiggestellt wurde das Gebäude 1978. Bis dato fungierte der Ort der Gründung, das Gasthaus "Hiltersklingener Hof" als Vereinsheim. Die erste gültige Satzung wurde im Jahr 1975 beschlossen.
Sportlich war die zweite Hälfte der siebziger Jahre prägend für den SV Hiltersklingen. Neben dem sensationellen Auftreten in den Kreispokalrunden, als zunächst Cupverteidiger SG Sandbach mit 6:2 bezwungen wurde und anschliessend der damalige Bezirksligist FC Erbach vor 400 Zuschauern in Hiltersklingen mit 2:0 niedergerungen wurde, sicherte sich der SVH mit 57:3 Punkten und 113:31 Toren die C-Klassenmeisterschaft zum zehnjährigen Jubiläum und den damit verbundenen Aufstieg in die B-Klasse Erbach. Bester Torschütze der Spielzeit war mit 46 Toren Edgar Ihrig. Innerhalb von nur sieben Spielzeiten erreichte er die 250-Tore-Marke.
Anfang der achtziger Jahre wurde der Sportplatz den Normmaßen angepasst und ein Tribünenbau oberhalb des Spielfeldes angebracht. 1981 ist auch das Gründungsjahr der Hiltersklingener Quetschekerwe, das der Verein seither gemeinsam mit der Feuerwehr ausrichtet.
Den ersten richtigen Dämpfer mussten die Hiltersklingener 1987 hinnehmen, als nach der Niederlage im Elfmeterschiessen des Relegationsspiels gegen den KSV Haingrund der Abstieg aus der B-Klasse nicht verhindert werden konnte. Nur zwei Jahre später schafften die Kicker allerdings mit dem Trainergespann Edgar und Horst Ihrig den Wiederaufstieg. Die Reservemannschaft wurde nach einem 2.1 gegen die TS Zell Kreismeister. Mit dem Wegfall der C-Liga 1990/91 spielte der SVH nun in der A-Liga-Odenwald. Mit der 25-Jahrfeier 1992 musste der Verein allerdings wieder absteigen.
1991 beginnen auch die ersten Gespräche mit dem SV Mossau über eine Zusammenführung beider Vereine auf sportlicher Ebene, nur ein Jahr später ist die SG Mossautal beschlossene Sache. Am 24.April 1992 stimmen die Mitglieder für die Gründung der Spielgemeinschaft. Seit diesem Jahr ist Lothar Sauer Vorsitzender des Vereins. Nur ein Jahr später erringt die SGM die Meisterschaft in der B-Liga und steigt in die A-Liga auf, die Jugendarbeit feiert mit dem Gewinn des Kreispokals, der Kreis- und Bezirksmeisterschaft einen bis heute einmaligen Erfolg. 1998 tritt eine Vereinbarung in Kraft, die die Zusammenarbeit des SVH und des SV Mossau im sportlichen und im Jugendbereich auf dreissig Jahre festlegt. Mittlerweile sind über hundert Kinder in beiden Vereinen aktiv.
1999 beginnen die Arbeiten zur Umwandlung des Tennenhartplatzes in ein Rasenspielfeld. Mit viel Eigenengagement und dem unermüdlichen Einsatz von Günther Ihrig sind diese Arbeiten 2001 abgeschlossen. Ihrig und Wilhelm Bechtold werden aufgrund ihrer Verdienste für den Fussballsport in Mossautal kurz darauf zu Ehrenmitgliedern des SV Hiltersklingen ernannt. Zur Eröffnung des neuen Spielfeldes verlor die SGM ein Spiel gegen den damaligen Regionalligisten SV Darmstadt 98 mit 0:13. 2002 folgt der erneute Abstieg in die B-Liga. Gegen den KSV Haingrund wird im selben Jahr der mit 15:1 höchste Sieg der Vereinsgeschichte gefeiert. Im letzten Jahr nahm die Reservemannschaft erstmals am Spielbetrieb in Konkurrenz teil und nach fünf Jahren in der B-Liga feierte die SG Mossautal nach dieser Saison pünktlich zum runden Geburtstag den Aufstieg in die A-Liga. Mit über 600 Spielern hat Reiner Ihrig derzeit in der 40-jährigen Geschichte die meisten Spiele für den SV Hiltersklingen bestritten, gefolgt von Edgar Ihrig mit 548 und Kurt Schultz mit 546 Spielen. Neben dem Fussball macht der Verein aber auch mit zahlreichen gesellschaftlichen Aktivitäten auf sich aufmerksam, 1998 schloss sich zudem eine mittlerweile 25 Jahre bestehende Damengymnastikgruppe dem SV Hiltersklingen an, 2004 wurde eine neue Sparte "Kinderturnen" eröffnet. Die beiden Vorstände des SVH und des SVM wurden zudem in diesem Jahr von der Mitgliederversammlung beauftragt, die Fusion der beiden Vereine voranzutreiben. Vom Ausgang der durch die Vorstände getätigten Prüfungen und Gespräche wird es abhängen, ob der SV Hiltersklingen in zehn Jahren das halbe Jahrhundert voll machen kann, oder ob ein neuer Verein, hervorgehend aus dem Hiltersklingener und dem Mossauer Sportverein, in den Aufzeichnungen des Odenwälder Sportgeschehens auftaucht.

Ausführlichere Exemplare der Jubiläumszeitschrift können nach wie vor bei Vorstandmitgliedern (natürlich kostenlos) abgeholt werden.

(Bericht: mih)

Bericht OHZ (mih):

Der Sportverein 1967 Hiltersklingen feiert sein 40-Jähriges Bestehen

-- Buntes Rahmenprogramm und Auszeichnungen für Mitglieder --

HILTERSKLINGEN. Am vergangenen Wochenende feierte der Sportverein 1967 Hiltersklingen sein vierzigjähriges Bestehen mit einem bunten Rahmenprogramm am Sportplatz. Den Anfang der dreitägigen Jubiläumsfeierlichkeiten machte am Freitag ein Blitzturnier für Seniorenmannschaften. Hierbei setzte sich die SG Mossautal souverän gegen den TSV Sensbachtal, den SV Beerfelden, den TSV Grasellenbach und die SG Mossautal 1b durch. Das für Samstag geplante Schnuppertraining für die jüngsten Kicker der SG fiel kurzfristig einem Unwetter zum Opfer, während das anschliessende E-Juniorenturnier wieder stattfinden konnte. Hierbei siegte die SG Rothenberg vor dem TSV Günterfürst, dem SV Beerfelden, dem TV Hetzbach und der Mannschaft des SV Hiltersklingen.
Ein weiteres Highlight war die Begegnung der Traditionsmannschaften des SV Hiltersklingen und des SV Mossau. Beide Vereine stellten eine Mannschaft zusammen, die überwiegend aus Spielern bestand, die in der Vergangenheit das Spielgeschehen bestimmten und an der Entwicklung des Vereines entsprechend beteiligt waren. Der SV Hiltersklingen siegte hierbei mit 4:0. Helmut Groll wurde bei diesem Anlass für sein 500.Spiel als Schiedsrichter von den beiden Vereinen ausgezeichnet.
Der offizielle Teil stand ganz im Zeichen der Vereinshistorie. Der Vorsitzende Lothar Sauer erläuterte den Zuhörern die abwechslungsreiche Geschichte des Vereins von der Gründung über den Sportplatzbau, die Pokalerfolge in den Siebzigern Jahren, als unter anderem sensationell der Titelverteidiger SG Sandbach mit 6:2 unter die Räder kam und der damalige Bezirksligist FC Erbach vor 400 Zuschauern in Hiltersklingen vom damaligen C-Ligist mit 2:0 besiegt wurde, bis hin zum Zusammenschluss mit dem SV Mossau zur SG Mossautal vor nunmehr fünfzehn Jahren und der Umwandlung des Hartplatzes in ein Rasenspielfeld. Aktuell dürfen sich die Fussballer über den Aufstieg in die A-Liga Odenwald freuen.

Zahlreiche Ehrengäste beglückwünschten den SV Hiltersklingen zum 40-jährigen Bestehen und nannten den Verein als Beispiel, was aus relativ geringen Mitteln auch in einer kleinen Odenwaldgemeinde machbar sei. Besonders in den Vordergrund stellten die Redner die Jugendarbeit. Die gesamte Spielgemeinschaft, der auch der SV Hiltersklingen angehört, betreut zur Zeit, gemessen mit anderen Vereinen, die meisten Jugendlichen in Mossautal. Damit diese Jugendarbeit auch in Zukunft Früchte trage, sicherte Bürgermeister Willi Keil dem Verein die stetige Unterstützung der Kommune zu. Horst Neff vom Kreisfussballausschuss bezeichnete den SV Hiltersklingen als "Kein-Problem-Verein", weil in der Historie seit Bestehen des Vereines keine größeren Auseinandersetzungen mit dem Fussballkreis nötig waren. Dies sei nicht immer der Fall, so Neff.
Als Sieger der Kuhschissparty ging das Feld Nummer 384 hervor. Nach etwa 15 Minuten trabte die Kuh "Galerie" vom Anwesen Muth in Güttersbach zu diesem Feld, um die Sieger zu küren. Den Gewinn teilen sich zwei Damen aus Beerfelden.
Anlässlich des Jubiläums wurden verdiente Mitglieder für ihre 40-jährige Vereinszugehörigkeit ausgezeichnet. Dies sind: Peter Kiehl, Gerhard Hörr, Rudolf Menges, Karl-Heinz Walther, Heinrich Heß, Adam Kessler, Paul Karolewiez, Ottfried Naas, Heinz Bechtold, Ludwig Müller, Rudolf Skamaj, Adam Schmahl, Herrmann Schwab.

(mih)